Turbine unterliegt im Landespokal mit 0:1 und gewinnt dennoch
Turbine mit starkem Auftritt - auf und neben dem Platz
Montag, 20. Oktober 2025 um 17:13 … die Loskugel beschert ´Turbine im Viertelfinale des Landespokals den Halleschen FC und nicht wenige Zähne verschiedenster Gebisse landen angesichts des anstehenden Organisationsaufwandes in der Tischkante.
Samstag, 15. November 2025 um 14:50 … alle, die den Blitz im Herzen tragen, platzen fast vor Stolz. Der Organisationsaufwand hat sich gelohnt, die Wahl des Austragungsortes war exakt richtig und die Felsenjungs haben vor etwa 1.500 Zuschauern auf dem Platz performt als gäbe es kein Morgen mehr. Dass Turbine im Landespokal gegen die Profis vom Halleschen FC knapp mit 0:1 ausgeschieden ist, scheint fast nur eine Randnotiz zu sein.
Samstag, 13:00: Die Ausgangssituation der Neuauflage des Pokalspiels vom September 2018 war klar: Auch wenn die Felsenjungs mit sieben Siegen in Folge im Gepäck antraten und der HFC seit Wochen weit weg von irgendeiner Erfolgswelle reitet, der Dreiklassenunterschied ließ sich im Vorfeld nicht wegdiskutieren. Und so startet der Club auch in die Partie. Nachdem Luca Bendel im HFC-Tor zwei Schüsse aus Megadistanzen auffangen musste, geht der HFC in die Offensive. Turbine verteidigt alles weg, offensiv geht aber kaum etwas. Einige Male flippert die Kugel durch den Torraum der Felsenjungs und zwei, drei Mal hatten die Gäste das 1:0 auf dem Fuß. Es sollte aber bis zur 33.Minute dauern, ehe Julien Damelang nach schönem Steckpass Elias Gericke im Kasten keine Chance ließ und zur Führung einnetzte. Das Erwartete schien einzutreten und in der Halbzeitpause legte sich HFC-Sportchef Daniel Meyer im TV bereits fest, bis dahin ein solides Pokalauftreten seiner Mannschaft gesehen zu haben. Aber eben nur bis dahin. Denn nach dem Seitenwechsel schrumpfte der Dreiklassenunterschied optisch von Minute zu Minute und war in der letzten halben Stunde eigentlich kaum noch zu sehen. Marlon Köppe wechselte planmäßig in den Kasten, sodass beide Keeper nach zuletzt starken Leistungen ihre Chance gegen den HFC bekommen sollten. Allein auszeichnen musste er sich nur noch zweimal, da den Gästen nun komplett die Ideen ausgingen, wie man eine leidenschaftlich kämpfende und physisch starke Mannschaft knacken könnte. Der Untergrund wurde nach dem nächtlichen Regen tiefer und holpriger und hatte in der 2.Halbzeit kaum noch Ähnlichkeit mit dem ordentlich hergerichteten und bespielbaren Geläuf der Tage zuvor. Es war eben die Umgebung, die der HFC nicht kennt (Zitat Eric Gröger). Die Felsenjungs nahmen die Verhältnisse besser an, fighteten und wagten sich immer weiter nach vorn. Zwei Eckbälle brachten nichts ein und dennoch sollte die Ausgleichschance folgen: Moritz Alicke stibitzt der HFC-Defensive den Ball, legt quer auf Capitano Eric Gröger, doch sein Visier schien verstellt. Die Schusschance landet leicht abgefälscht in den Armen von Bendel. Der „Krepel“ (Zitat R.S. nach dem Spiel) hätte natürlich treffen müssen. Ein Treffer hätte den zunehmend lauter werdenden Turbine-Anhang wahrscheinlich rasend gemacht. Das solide leitende Schiedsrichtergespann um Alexander Lück machte den letzten Hoffnungen mit dem Abpfiff nach 94 Minuten ein Ende. Es sollte beim 0:0 in der 2.Halbzeit bleiben – gleichbedeutend mit einem 0:1 in Summe und dem Ausscheiden im Landespokal.
Doch zurück zum Anfang: Nach kurzer Enttäuschung wurde das Ausscheiden von Minute zu Minute mehr zur Randnotiz. Tosender Applaus von der Westtribüne machte den Weg frei für ganz viel Stolz. Stolz auf diese Leistung, Stolz auf das gesamte Auftreten und Stolz auf diesen blau-weißen Tag auf dem Felsen. Wer diese Mannschaft noch einmal sehen möchte, hat am kommenden Freitag um 19:30 unter Flutlicht die nächste Gelegenheit. Belohnt die Felsenjungs im Landesligaspitzenspiel gegen den CFC Germania aus Köthen und pilgert auf den Felsen!
Auch in der 3.Halbzeit war der Dreiklassenunterschied nicht auszumachen, im Gegenteil. Turbines Spieler signierten die eigentlich den HFC-Idolen vorbehaltenen Trikots kleiner wartender HFC-Fans, damit diese nicht leer bleiben, das Dankeschön an die Fankurve (eher Fangerade) blieb nicht aus und auch bei der Kabinensauberkeit gab es einen klaren Heimsieg.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die HFC-Verantwortlichen Ronny Mecke und Marian Unger für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Vorfeld des Spiels. Ebenfalls geht ein Dankeschön an die sich zu 99,7% tadellos verhaltenen Anhänger der Gäste. Auch wenn die 0,3 % mit viel Luft zwischen den Ohren WCs mit einer Malstube verwechselt haben …
Das allergrößte Dankeschön geht an die über 100 Helfer unseres Vereins, die von Organisation, Materialbeschaffung, Aufbau (speziell Leo, Jonas, Balle) bis hin zur Kassierung, Versorgung, Beschallung etc., etc. einen enormen Anteil an diesem Tag hatten. Insbesondere unsere Trainer, Spieler von T2, T3, T4 sowie A- und B-Junioren waren sensationell. Zitat unseres F1-Trainers: „Das war heute der Ritterschlag …“ ... hinsichtlich Performance auf und neben dem Platz.
An dieser Stelle ebenfalls ein großes Dankeschön an die Firmen HKL, RAAB RARCHER, Druck Zuck GmbH, Cafe & Kohle sowie die Stadtwerke Halle. Und ein spezielles Dankeschön an unseren Fotografen Markus von Marsfoto für die sensationellen Aufnahmen.
Fotoimpressionen Turbine vs. HFC (Fotos: Markus Scholz - marsfoto)